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Der Atman (Teil 1)

Der Atman (Teil 1)

[Nachtrag: 10.09.2022]

Wie ich bereits in einigen meiner Beiträge gedeutet habe, ist die Existenz des Atman ewig, aber nicht unendlich. Der Hinduismus beschreibt den Zyklus, das der Atman durchläuft bzw. erfährt, als Wiedergeburten. Sie ist frei bzw. nicht gebunden an Religion, Kultur, Geschlecht, Lebensform (also Tier, Pflanze etc.), geographischen Gegebenheiten etc. Der Hinduismus beschreibt nicht nur den Kreis der Wiedergeburten, er zeigt auch die (drei in der Gita genannt: Bhakti, Karma und der Entsagung) verschiedenen Wege in das Schoss Gottes zu gelangen oder anders formuliert um aus diesem Kreis der Wiedergeburten befreit zu werden. Das steuernde Element hier ist das Karma (Summe der eigenen Handlungen und nicht Handlungen). Man kann zwar das Karma auf einer abstrakten Ebene mit einem Bankkonto vergleichen, aber auch nur auf der abstrakten Ebene. Das Problem an den Menschen ist, dass sie versuchen Lücken zu finden, um vom Gott gegebenen Gesetzte zu umgehen bzw. zu beugen. Vielleicht ist diese Verhaltensweise das Resultat, welches durch in der Welt geprägten Sitten und Gebräuche. Man sollte auch nicht vergessen, das Sitten, Gebräuche, Sprache etc. immer der Wandel unterliegen. In anderen Worten, sie sind lebendig. Um wieder auf den Vergleich zwischen Karma und dem Bankkonto zurück zu kommen. Man kann ein Bankkonto überziehen und die Schulden wieder begleichen. Dieser Vergleich zeigt auch, dass ein Mensch dies direkt im Verständnis des Karmas umsetzt: Ich habe eine Sünde begangen und jetzt versuche ich was Gutes zu tun. Was bringt es was Gutes/Buße zu tun und am nächsten Tag wieder Sünde zu begehen? Darauf zielte ich mit meinem Beitrag „Opfergaben und deren wahre Bedeutung“. Auf diese Erkenntnis erlangt man, falls die menschlichen Eigenschaften wie Intoleranz, Hass, Unwissenheit oder falsche Bildung uns daran hindern.

Um Ihnen die Wiedergeburt zu verdeutlichen – werde ich dies an zwei oder drei Modelle/Beispiele illustrieren:

Jaabaali war ein Atheist in der Zeit von Ramayana und war mit Rama sehr eng verbunden. Er war Atheist nicht aus der Überzeugung, dass er an die Existenz Gottes zweifelte, sondern vielmehr, kristallisierte sich dieses Weltbild aus der Verzweiflung der durch die Gesellschaft hervorgebrachten Sitten, Normen, Gebräuche etc. Die Handlungen Ramas haben Jaabaali in seiner letzten Phase des Lebens verändert, so dass seine Wahrnehmung sowie das Verständnis über Gott sich geändert haben. Wenn Jaabaali in der Kali-Yuga als Albert Einstein wieder geboren wird, wird er in ähnlicher mentalen Form hineingeboren, also seiner Weltanschauung bzgl. Gott zum Zeitpunkt des Todes als Jaabaali – wir fokussieren uns nur auf den einen Punkt (religiöse Weltanschauung), sonst wird es zu komplex dies zu beschreiben bzw. man verliert schnell den Überblick. Man sollte wissen, dass Einstein zu Beginn seiner ersten Lebensphasen nicht wirklich mit Gott verbunden war. Er ist zwar in die jüdische Familie und Religion hineingeboren, hat aber erst in späteren Jahren nachdem er Wissenschaftler geworden ist und Weltruhm erlangt hat, wieder richtig zu Gott gefunden. In den Randnotizen seiner Werke und der notierten Zahlen erkannte er die Zusammenhänge, dass er nicht der Erschaffer des Wissens war, vielmehr von Gotteshand geführt wurde. Wie man weiß, ist Albert Einstein 1955 verstoben und ist 20-25 Jahre später in einer deutsch/italienischen Familie mit katholischer Religionszugehörigkeit wieder geboren.

Ein weiteres Beispiel:
Atharvan war ein Weiser/Gebildeter zu seiner Zeit und ein großer Shiva Anbeter.  Er hat die Atharvaveda niedergeschrieben. In seiner Wiedergeburt in der Kali-Yuga wird er in einer deutschen Familie mit evangelischer Religionszugehörigkeit hineingeboren und ist Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Mit diesen beiden Beispielen will ich verdeutlichen, was ich meine, wenn ich schreibe*, dass Karma und Wiedergeburt nicht an Hinduismus gebunden sein muss.

In diesem Zusammenhang wieder das Zitat aus der Brihadaranyaka-Upanischad IV.5:

Du bist, was dein tiefes, treibendes Begehren ist.
Wie dein Begehren ist, so ist dein Wille.
Wie dein Wille ist, so ist dein Tun.
Wie dein Tun ist, so ist dein Schicksal.

* Wortspiel / Anspielung
Ich bin das Lied, ich bin der Ausdruck ↔ Freisein von Xavier Naidoo (pdf-Datei, 334 KiB)

Nachtrag: 08.06.2017 [WiederGeburt: pdf & mp4]

  • Einige der WiederGeburten in der Kali-Yuga (3:16 min, 177 MB, mp4-Video Datei: 1080p)
  • Einige der WiederGeburten in der Kali-Yuga (pdf-Datei, 825 KB)

Beide Dateien wurden nach 4MA74 verschoben

Nachtrag 30.06.2017

Bhagavad Gita 2.12

Bhagavad Gita - Mit einem spirituellen Kommentar von Bede Griffiths, Seite 36

Denn nie gab es eine Zeit, da ich nicht war, noch du, noch diese Heerführer. Und niemals werden wir alle in der Zukunft nicht sein.

Dies bezieht sich nicht auf die, die in der Kali-Yuga durch den Kalki-Avatar verdammt werden. Die Verdammnis ist für die Unendlichkeit und das Leiden dieser ist unendlich groß.

Der Inhalt von Bhagavad Gita 2.12 steht nicht im Widerspruch mit meinem einleitenden Satz in diesem Beitrag: „Wie ich bereits in einigen meiner Beiträge gedeutet habe, ist die Existenz des Atman ewig.“

Ewig und unendlich haben unterschiedliche Bedeutungen, siehe Definition. Das Unendliche ist abseits von Raum und Zeit, aber das Ewige ist an die Zeit und Raum gebunden und im allgemeinen Verständnis unendlich lang. Der Widerspruch löst sich auf, wenn man versteht was Atman ist.

Für die Erschaffung des Universums trennte sich Shiva und Adi Parasakthi bzw. Purusha und Prakriti. Die erste Manifestation von Adi Parasakthi war als Sati die Tochter von König Daksha, die zweite Manifestation als Parvathy die Tochter vom König Parvateshwara, die dritte als Seetha die Tochter von Janaka und die vierte wird in der Kali-Yuga sein, wo sich Shiva und Adi Parasakthi wieder nach einer langen Zeit von über 47 Millionen Jahren wiedervereinigen werden.

Das Wort Sakthi in „Adi Parasakthi“ steht für das Wort „Kraft“, Adi heißt Ur und die Silbe „Para“ hat auch die Bedeutung alldurchdringend, Adi Parasakthi heißt demnach die alldurchdringende Urkraft. Das sind die fundamentalen Kräfte, die das Universum zusammenhalten und jede Materie. Sie sind die sogenannten vier Grundkräfte der Physik: Gravitation, Elektromagnetismus, schwache Wechselwirkung und die starke Wechselwirkung. Parvathy ist demnach die Personifikation der Grundkräfte. Wir kommen der Definition von Prakriti (Parvathy) näher.

Wenn man die Natur und deren Kräfte als Teile von Purusha und Prakriti sieht, dann wird man noch besser verstehen was Prahlada versucht zu erklären:

தூணிலும் இருப்பார் எந்தத் துரும்பிலும் இருப்பார் → Er ist in Säulen, und er ist im kleinsten Zweig.

Meine Übersetzung:
Er ist in Säulen, und er ist auch im kleinsten Nadelkopf (oder Atom).

Definition der Termini Ewig und unendlich

Es scheint viele Definitionen für das Wort „ewig“ zu geben. Einige von ihnen sind widersprüchlich oder nicht gut definiert. Unabhängig von allen anderen existierenden Definitionen, gilt diese Definition für die von mir formulierten Texte und Erklärungen:

Ewig wird im Kontext von Raum und Zeit benutzt und ist daher begrenzt. Die Unendlichkeit ist unbegrenzt. Laut der hinduistischen Weltanschauung, ist das Universum vergänglich* und wird am Ende wieder neu erschaffen*. Es ist ein wiederkehrender Prozess. Es sollte einem klar sein, dass laut dem Urknall Theorie die Zeit erst unmittelbar danach entstand.

* Bhagavad Gita 9.7
Alle Wesen, o Kunti-Sohn, gehen am Ende eines Weltzeitalters in meine Natur ein. Am Beginn eines Weltzeitalters entlasse ich sie wieder aus mir.

Wichtiger Hinweis

Wer in den Fächern wie Chemie und Physik in der Schule gut aufgepasst hat, der wird noch Wissen, dass alles ineinander gewandelt wird und nichts erschaffen oder vernichtet werden kann z. B. Energie, Materie etc.

Nachtrag: 03.07.2017

  • Somvara Vrata – die Zahlen und deren Bezug (pdf-Datei, 60KiB) 

Menschen und ihre Kommentare zu Bhagavad Gita

Albert Einstein
„Wenn ich die Bhagavad Gita lese und darüber nachdenke, wie Gott dieses Universum erschaffen hat, scheint alles andere so überflüssig zu sein.“

Henry David Thoreau
„Am Morgen bade ich meinen Intellekt in der überwältigend und kosmogonischen Philosophie der Bhagavad Gita, im Vergleich zu dem unsere moderne Welt und ihre Literatur winzig und trivial erscheinen.“

Herman Hesse
„Das Wunder der Bhagavad Gita ist seine wahrhaft schöne Offenbarung der Weisheit des Lebens, die es der Philosophie ermöglicht, in der Religion zu blühen.“

Albert Schweitzer
„Die Bhagavad Gita hat einen tiefgreifenden Einfluss auf den Geist der Menschheit durch seine Hingabe zu Gott, die durch Handlungen manifestiert.“

Carl Gustav Jung
Die Idee, dass der Mensch wie ein umgedrehter Baum ist, scheint in früheren Zeiten gegenwärtig gewesen zu sein. Der Zusammenhang der vedischen Vorstellungen wird von Plato in seinem Timaeus wiedergespiegelt, in dem es heißt … „siehe, wir sind keine irdische, sondern eine himmlische Pflanze.“ Diese Korrelation kann man in der Bhagavad Gita 15.1 erkennen, welches von Krishna an Arjuna gesagt wird.

Aldous Huxley
„Die Bhagavad Gita ist die systematischste Aussage der spirituellen Evolution und ein Geschenk für die Menschheit. Sie ist eine der klarsten und umfassendsten Zusammenfassungen der beständigen Philosophie, die je offenbart wurde. Daher ist ihr dauerhafter Wert nicht nur für Indien, sondern für die ganze Menschheit von Bedeutung.“

[Buch Empfehlung: Aldous Huxley – Schöne neue Welt;
Man kann vieles aus dem Buch in unserer realen Welt abbilden und wird erkennen, dass nicht alles aus dem Buch fiktiv ist]

Ralph Waldo Emerson
„Ich verdankte einen herrlichen Tag der Bhagavad-Gita. Es war das erste Buch – es war, als ob ein Imperium zu uns sprach, nichts Kleines oder Unwürdiges, aber groß, heiter, beständig, die Stimme einer alten Intelligenz, die in einem anderen Zeitalter und Klima über dieselben Fragen nachdachte und diese beantwortete, die uns heute auch beschäftigt.“

 

Ähnliche und weiterführende Beiträge

Opfergaben und deren wahre Bedeutung

Opfergaben und deren wahre Bedeutung

[Nachtrag: 16.05.2017]

12. Mai 2017

In allen Religionen und Kulturen gibt es das Ritual der Opfergabe. Das Problem an der Sache ist, dass keiner mehr über deren wahren Hintergrund mehr weiß. Der Sinn und Zweck von Opfergaben ist, etwas zu opfern, was jedem individuell wichtig sogar Lebensnotwenig ist und nicht einfach einen Ritus abhält. Die Opfergabe ist nur ein Zeichen dafür, dass man Reue zeigt. Es ist aber nicht als solches zu versehen, dass man einfach von den Sünden befreit wird, indem man Reue zeigt. Es ist nur der Anfang. Als Beispiel nehmen wir das Schlachten vom Lamm, das zu Ritus wurde, ohne deren Ursprünglichen Sinn verstanden zu haben. Zu jener Zeit war das Lamm ein Nutztier deren Verlust die gesamte Familie in „finanzieller“ Bedrängnis führen kann und deshalb lebensnotwendig ist. Man opfert in diesem Fall etwas von (sich), was lebensnotwenig ist. Das Ritus der Opferung ist auch keine Verhandlung mit der höchsten Instanz dem Gott, sondern eine Hingabe. Unabhängig von allem ist es nicht im Sinne des Schöpfers ein anderes Leben zu opfern für die eigenen Sünden und Probleme.

Das Wort Gottes sollte man nicht gleichsetzen mit einem Gesetzestext z. B. mit einer Verfassung und dann versuchen Lücken zu finden, damit man sie umgehen kann.

Nebenbei noch ein Hinweis:
Das deutsche Wort „Erwachsen werden“ sollte man sinnhaft gleich setzen mit dem deutschen Wort „Erwachenaus der eigenen Kindheit oder der Naivität.

Vielleicht sollte man auch versuchen das Wort Ritus besser zu verstehen, dann bemerkt man auch die Ironie in der ganzen Sache und kommt selber zu der Schlussfolgerung, dass es nicht Gottes Worte sein kann.

13. Mai 2017

Das Erwachsen werden ist kein absoluter Prozess – also mit einer Obergrenze. Sie ist nur im juristischen Sinn und im allgemeinen Verständnis als solches zu verstehen. 

Zitate: Denkt nach!

Zitate: Denkt nach!

26. Oktober 2018

Aus dem Vortrag von Suki Sivam „Thiruvasagam“

Zeitstempel: 28:00 min (Es gibt verschiedene Versionen von diesem Vortrag, deshalb kann sich der Zeitstempel von dem Vortrag meiner Version unterscheiden)

Diese Anekdote habe ich in den devotionalen Vorträgen von Suki Sivam Aiya gehört. Da dies optimal die Verhaltensweise noch einiger wenigen mächtigen Kapitalgeber bzw. Kapitalisten beschreibt, werde ich diese Anekdote hier niederschreiben, mit der Absicht solche Fehler in der Zukunft vermeiden zu können. In diesem Vortrag geht es um Manikkavacakar ein Shiva Anbeter und der Verfasser von Thiruvasagam, der durch seine intellektuelle Begabung vom damaligen König zum Minister ernannt wurde.

Apropos, Thiruvasagam wurde erstmals von George Uglow Pope einen Missionar, welcher nach Indien versandt wurde, aus dem tamilischen ins Englische übersetzt. Er übersetzte auch viele andere bedeutende tamilische Werke.

Herr Suki Sivam Aiya fängt die Anekdote folgendermaßen an. Vor geraumer Zeit war es üblich, dass die Minister der Könige nur durch ihre Qualifikation ausgesucht wurden und nicht, weil ihr Vorfahre diesen Posten vorher schon mal besetzt hatte. Die Traditionslinie der Könige sieht es aber nur vor, dass nur direkte Nachfahren, also Kinder oder Enkelkinder des Königs den Königsthron besteigen können. Hier spielt die Qualifikation eine untergeordnete Rolle. Da in der Vererbungstradition auch nicht qualifizierte Kinder den Thron besteigen können, war der Posten eines Ministers sehr wichtig. Wenn beide Ebenen, die des Königs und die des Ministers unqualifiziert sind, dann leiden die Untertanen, also das Fußvolk. Dies gilt nicht nur für damalige Zeiten, sondern übertragen auf die heutige Zeit, sind es die Kapitalgeber bzw. Kapitalisten der Eselstreiber und der Esel. In unserer heutigen Zeit gibt es auch Staaten wo es sogar als Musterstaat der Demokratie angesehen wird, aber trotzdem durch Unqualifizierte regiert wird. In der freien Wirtschaft und anderen Feldern sieht es auch nicht viel besser aus. Diese Vorgehensweise wird als Vetternwirtschaft bzw. Nepotismus genannt.

Jetzt zur eigentlichen Anekdote, welches aus den Sammlungen der  Vaishnava Literaturen stammt:

Ein König, der nicht einem König würdig ist, wegen seines Intellekts, bekommt einen Fall über das er richten muss. Der Fall wird von der Ehefrau des Diebes an den König vorgetragen. Sie beschuldigt den Eigentümer eines Hauses, an dem der Dieb den Verbrechen vergehen wollte und durch tragischen Unfall ums Leben kam. Die Wände des Hauses waren feucht und dadurch instabil, so dass es durch das Klettern in sich zusammenbrach und den Dieb darunter begrub.

(Achtung: In der deutschen Gerichtsbarkeit gibt es in unserer heutigen Zeit auch juristische Möglichkeiten, wo ein Dieb Schadenersatz von den wirklichen Geschädigten fordern kann. Ich glaube auch, dass das StVO auch solche Paragraphen enthält, die ich hier nicht im Einzelnen erklären werde.)

Nach einer kurzen Beredung mit dem Minister befiehlt der König den Eigentümer des Hauses sich beim Gericht zu melden und so kommt auch der Eigentümer zum Gericht. Da der Eigentümer die Qualitäten der Gerichtsbarkeit des Königs und des Ministers kennt, weiß er, dass er nur davonkommt, wenn ein anderer für ihn seinen Kopf dafür hinhält. So beschuldigt er den Bauunternehmer und der Bauunternehmer wird auch eingeladen. So wurden die Beschuldigungen immer an andere weitergegeben, bis es an den Töpfer kam. Der Maßstab gebende Topf mit dem das Wasser für das Mischen der Ziegelsteine benutzt wird, wich von den normalen Standardmaßen ab. Der Töpfer wiederum begründete dies, dass er durch eine schöne Frau, die immer die Straße auf- und abging abgelenkt war und deshalb nicht auf die Qualitätsanforderungen seines Maßtopfes geachtet hatte. So wurde auch die schöne Frau zum Gericht eingeladen. Sie begründete ihr auf- und abgehen damit, dass sie ihre Kleider beim Textilreiniger abgegeben hatte, die sie unbedingt für einen Tanzauftritt benötigt, aber der Textilreiniger sie immer fortschickte, weil er ihre Kleider noch nicht gewaschen hatte und so kam auch der Textilreiniger zum Gericht. Dieser wiederum beschuldigt einen sehr weisen Asketen, der durch sein Fasten des Schweigens (Englisch: vow of silence) mit niemanden reden kann. Dieser Asket meditierte auf dem Stein, welches der Textilreiniger zum Reinigen der Kleider benutzt und so wurde der Asket auch zum Gericht eingeladen. Als der Asket zum Gericht kam, sagte der König, dass er den Schuld an dem Tod des Diebes trägt und ob er dies zustimme. Da der Asket leider durch sein Fasten nicht reden konnte, interpretierten dies der König und der Minister als Einverständnis des Vergehens und so wurde das Urteil verkündet. Er solle am nächsten Morgen durch Erhängen hingerichtet werden.

Ein Zuschauer des Gerichts im Königshaus der über die Weisheit des Asketen Bescheid wusste und dies nicht weiter erdulden lassen wollte stand auf bat den König sprechen zu dürfen. Der König erlaubte ihn zu sprechen und so fragte der Zuschauer und Bewohner des durch den König regierten Landes, wann der Beschuldigte erhängt werden soll. Der König antwortet daraufhin: „Morgen um 10:10 Uhr wird er erhängt.“ Daraufhin der Zuschauer: „Bitte erhängen sie mich um diese Uhrzeit.“ Der König fragte verwundert: „Wieso soll ich dich erhängen? Ich bin ein sehr gerechter König, ich kann keine Unschuldigen bestrafen.“ Daraufhin der Zuschauer: „Mir hat ein Astrologe gesagt, wenn man morgen um diese Uhrzeit (10:10 Uhr) erhängt wird, dann wird man König eines der paradiesischen Deva-Loghas (eines der Planeten der Devas ist der Mars).“ Daraufhin der König zum Strafvollzieher: „Lass die Strafe für den Asketen fallen. Erhängt mich um diese Uhrzeit. Ich will jetzt der König eines der Deva-Loghas werden.“ Daraufhin der Zuschauer: „Bitte erhängen sie mich wenigstens um 10:15 Uhr, dann kann ich wenigstens der Minister eines der Deva-Loghas werden.“ Daraufhin der König: „Nein, das geht überhaupt nicht. Du bist es nicht würdig mein Minister zu sein.“ Und so befahl der König seinen Strafvollzieher den Minister um 10:15 Uhr zu erhängen, nachdem man ihn um 10:10 Uhr hingerichtet hat. Und so wurde am nächsten Tag durch das Erhängen der beiden Unqualifizierten ein ganzes Volk von weiteren Schandtaten befreit.

Was will diese Anekdote eigentlich sagen? Wenn unqualifizierte Personen an wichtigen Schaltzentren sitzen, dann ist das ganze System früher oder später für die Verdammnis bestimmt. Mich wundert es nur, obwohl so viele gute Literatur in verschiedenen Sprachen und Kulturen für die Menschheit existieren, die meisten, die bereits gegangen worden sind, davon nicht profitieren konnten.

25. Juni 2017

Aus dem Film Thanga Pathakkam

Dies ist eine Szene aus einem tamilischen Film „Thanga Pathakkam (Time Code 02:11:50)“. Ein Schwiegervater erzählt seinen Schwiegersohn folgende Geschichte (Gleichnis), um Ihn zur Vernunft zu bringen:

Ein Schaf ist ins Wasser gefallen. Da springt einer, der dies mitbekommt ins Wasser, um das Tier zu retten. Nach einer Weile schreit sein Freund vom Ufer: Lass das Tier los, bevor du selber untergehst. Da sagt der andere: Ich habe es schon längst losgelassen, aber es lässt mich nicht los – denn es ist kein Schaaf, sondern ein Grizzlybär.

Mit schlechten Dingen oder mit dem Bösen ist es genauso im Leben, sagt der Schwiegervater. Wir fassen es als erstes an und später lässt uns dies nicht mehr los.

Aus dem Film Vedham Pudhithu

Vorgeschichte:
Ein Mann der im Dorf ein hohes Ansehen hat, verliert sein einziges Kind und adoptiert einen Brahmanen* Kind, der wiederum sein einzig verbliebenes Elternteil bei diesem Vorfall verloren hatte. Der Adoptivvater erzählt eine Anekdote während er das Kind auf seine Schultern über den flachen Fluss trägt. Der Anlass für diese Anekdote ist, dass das Kind die Lehren des Brahmanen studieren möchte wie sein biologischer Vater, aber die Gesellschaft der dort lebenden Brahmanen verwehren dies leider, da sie in dem Jungen die Verkörperung des Unheils sehen. Die Mutter des Kindes ist nämlich kurz nach der Geburt verstorben. Die ältere Schwester, die ihn großgezogen hatte, verwindet kurz vor dem Tode des Vaters und wird deshalb auch für Tod geglaubt.

Folgende Anekdote (Time Code: 01:47:00):
Ein Brahmane will ein Fluss überqueren und steigt deshalb in ein Fährboot, das von einem ungebildeten Fährmann geführt wird. [In ländlicheren Gebieten ist die Infrastruktur schlecht und es gibt nicht überall eine Brücke. Aus diesem Grund wird für die Überquerung meistens eine kleine Fähre bedient]. Während der Fahrt fragt der Brahmane den Fährmann, ob er das Ramayana kennt. Der Fährmann antwortet: „Nein, mein Herr. Ich kenne dies nicht.“ Daraufhin der Brahmane: „Du hast zehn Jahre deines Lebens verloren“. Nach einer Weile fragt der Brahmane erneut: „Kennst du wenigstens die Mahabharata?“ Der Fährmann antwortet: „Nein, mein Herr. Ich kenne dies auch nicht.“ Daraufhin der Brahmane: „Du hast zwanzig Jahre deines Lebens verloren.“ Noch eine Weile ist verstrichen, der Brahmane fragt erneut: „Wenigstens die Essenz der Gita kennst du?“ Daraufhin der Fährmann: „Nein, mein Herr. Ich kenne dies genauso nicht.“ Daraufhin der Brahmane: „Du hast dreißig Jahre deines Lebens verloren.“

Das Boot befindet sich jetzt im Mitten des Flusses und fängt durch die starke Strömung heftig zu schaukeln und bekommt ein Riss. Der Fährmann fragt jetzt den Brahmanen: „Kannst du schwimmen mein Herr?“ Daraufhin der Brahmane: „Nein, ich kann nicht schwimmen.“ Der Fährmann antwortet daraufhin: „Du hast jetzt dein ganzes Leben verloren mein Herr.“

Der Adoptivvater erzählt die Anekdote zu Ende und erklärt den Jungen, dass jeder erstmals für sein Leben notwendige Wissen aneignen muss.

* Ein Brahmane ist eine Person, der oder die sich mit den Lehrern des Brahmam (≈ Seele)  [பிரம்மம்] auseinandersetzt. Brahmam kann man übersetzen mit Seele, aber das Wort „Brahmam“ in der tamilischen Sprache sowie im Sanskrit ist viel mächtiger – hat mehrere Bedeutungen. Die ursprüngliche Definition bezieht sich nicht auf das Kastensystem. Das Kastensystem ist was die Gesellschaft erschaffen hat! In der westlichen und in anderen Kulturen gibt es ähnliche gesellschaftliche Bildungen. Personen besonderer Berufe, die sich für Elitär halten.

Albert Schweitzer (1875 – 1965), Arzt, Philosoph und Theologe

  1. Wer glaubt, ein Christ* zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
    * bezieht sich nicht nur auf die Christen. Man kann das Wort „Christ“ mit jeder Religionsangehörigkeit substituieren
  2. Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.

22. April 2017

  • Die Mathematik ist das Alphabet, mit dem Gott das Universum geschrieben hat.
    Galileo Galilei (1564-1652), Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom
  • Je tiefer man vordringt, desto mehr erkennt man, dass Materie nur Energie ist, über deren Herkunft man nichts sagen kann.
    Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
  • Ich betrachte das Bewusstsein als grundlegend. Ich sehe die Materie als Ableitung vom Bewusstsein. Wir können nicht hinter das Bewusstsein kommen. Alles, worüber wir reden, alles, was wir als existieren betrachten, postuliert das Bewusstsein.
    Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
    → Wer dies versteht, ist näher zu begreifen, was Atman ist.
  • Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige über allen Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes.
    Charles Darwin (1809-1882), englischer Naturforscher, Begründer der Evolutionstheorie
    → An dieser Stelle würde ich gerne das Zitat von Albert Einstein heranziehen:
    Gott würfelt nicht! (→ Gauß-Glocke 😉 [Update: 31. Mai 2018, 08:21 Uhr])

16. April 2017

  • Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
    Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker

  • Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.
    Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
  • Ohne allen Zweifel konnte diese Welt, so wie wir sie erfahren, mit all ihrer Vielfalt an Formen und Bewegungen, nur und aus nichts anderem entstehen als aus dem absoluten und freien Willen Gottes, der über alles herrscht und regiert.
    Sir Isaac Newton (1643-1727), englischer Physiker, Mathematiker und Astronom
Wer die Aufräumungsarbeiten in der letzten Phase des Kali-Yuga für wissenschaftliche Zauberei hält, dem kann nie geholfen werden!

Ohne Worte…

[12.06.2017]: Kanonenfutter – Teil 3

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[01.02.2017]: Der Anruf

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