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Bewusstseinszustände des Atman

Bewusstseinszustände des Atman

[Nachtrag: 09.11.2016]

Vielen Menschen aus der westlichen Kultur oder, die mit dem Hinduismus nicht vertraut sind, ist die Bedeutung von Karma und Wiedergeburt nicht verständlich.

Wie ich bereits in zwei meiner Beiträge geschrieben habe, ist das einzige was ein Mensch von dieser Welt mitnimmt und in ein neues Leben (Wiedergeburt) mitbringt sein Karma. Das Karma bahnt uns den Weg. Wir treffen Entscheidungen, die durch unser früheres Karma bestimmt/beeinflusst wird.

Genau wie der menschliche Körper, indem der Atman wohnhaft ist, zwei Bewusstseinszustände – das Unterbewusste und das Bewusste – erfährt, so ist es nach dem Tod, wenn der Atman den menschlichen Körper verlässt. Der Atman erreicht eine höhere Bewusstseinsebene, wo er Klarheit über seine gesamten Handlungen seiner unzähligen Wiedergeburten erfährt bzw. erlangt. Da durch die Wiedergeburt dem Atman eine neue Chance gegeben wird, um in einem neuen Leben (Wiedergeburt) alles wieder richtig zu machen. Dies ist der Grund der Wiedergeburten.

In der Kali-Yuga, wo der Reinigungsprozess stattfindet, werden viele Atmans für Ihr Karma das Unendliche Leiden erfahren. Es wäre besser, wenn man dies vor dem Tod begreift, damit man nicht noch mehr Schaden hinzufügt und das Unendliche Leiden noch extremer wird.

Diese Atmans haben ihre unzähligen Chancen nicht realisiert. Diejenigen, die der Meinung sind, dass sie doch nicht so viel schlechtes/negatives Karma in diesem Leben haben könnten – sollten auch eines Bewusst werden, dass wenn Sie falsche Entscheidungen getroffen haben oder anders ausgedrückt den falschen Weg genommen haben – werden sie trotzdem von dem Reinigungsprozess erfasst. Ganz salopp formuliert: „Sie haben die Kurve nicht bekommen“  oder anders formuliert: „Sie haben leider nicht das Prinzip von Karma verstanden.“

Der Hinduismus beschreibt den Todesakt bzw. den letzten Zug des Lebens  folgendermaßen: Kurz vor dem Tod, bekommt der Mensch sein gesamtes Leben (Karma) vorgespielt. Dies könnte in der realen Welt nur ein Augenblick sein, aber diejenigen, die es erfahren werden, werden die Zeit anders deuten –  vergleichbar mit einem Traum, dass nur wenige Sekunden oder Minuten andauert, aber man das Gefühl bekommt, dass im Traum eine größere Zeitspanne vergangen ist. Dies kann bestimmt jeder nachvollziehen, der während eines Traumes aufgewacht und auf die Uhr geschaut hat und wieder eingeschlafen ist. Nach wenigen Augenblicken wacht man wieder aus seinem Alptraum/Traum auf und schaut wieder auf die Uhr und merkt, dass real (laut Uhr) nur wenige Minuten vergangen ist.

Genauso werden diejenigen, die vom Reinigungsprozess erfasst werden, auch das Gleiche durchmachen und Ihnen wird es dann klar, dass sie ihre unzähligen Chancen nicht wirklich genutzt haben und niemand anderes dafür zur Verantwortung herangezogen werden kann und darf.

In dem Reinigungsprozess, welches durch die Inkarnation Gottes (Vishnus/Shivas/…) eingeleitet wurde, werden auch weitere tapfere Krieger und Kriegerinnen, wie Hanuman ≡ Karnan(²), Bhishma, Ganga, Vishvamitra, Shanta (Ramas Schwester) und noch unzählige weitere auf der Seite Gottes stehen und mit ihm kämpfen.

Bemerkung

  1. Ich schreibe bewusst nicht das ewige Leiden, sondern das Unendliche Leiden. Da das Ewige sehr lang, aber trotzdem beschränkt sein kann. Das Unendliche hat keine Beschränkung.
  2. In Ramayanam, welches in der Treta-Yuga war, hat (der Atman) die Person den Namen Hanuman und in der Mahabharata, welches in der Dwapara-Yuga war, den Namen Karnan. Aus diesem Grund steht das Symbol „ zwischen Hanuman und Karnan. Es ist dasselbe Atman, welches in der einen Geburt Hanuman hieß und in der späteren Wiedergeburt die Person Karnan war.
  3. Ein Körper, welches nicht von einem Atman bewohnt ist, ist ein lebloser Körper. Man kann das Wort Atman im deutschen mit dem Wort Seele umschreiben bzw. als Synonym verwenden, aber trotzdem ist dieser Begriff „Seele“ nicht mächtig genug, um das zu beschreiben, was im Hinduismus das Wort Atman zu verstehen gibt.

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பட்டினத்தார், புலவர் – Pattinathar, tamilischer Dichter

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Pattinathar, tamilischer Dichter

[Nachtrag: 21. April 2019]

காதற்ற ஊசி – பாடல்
[Sogar eine Nadel… – Poesie]

வாது உற்ற, திண் புயர் அண்ணாமலையார் –
மலர்ப்பாதத்தைப் போது உற்ற போதும்,
புகலும் நெஞ்சே இந்தப் பூதலத்தில்.
தீது உற்ற செல்வம் என்? தேடிப்புதைத்த திரவியம் என்?
காது அற்ற ஊசியும் வாராது காண் உன் கடைவழிக்கே.

Verneige mich vor seinen Füßen von Annamalai,
(Annamalai, ein anderer Name für Gott Shiva, bzw. für mich)
der für die götlichen Leelai* bekannt ist.
Was nützt dir Reichtum anzuhäufen,
was nützt dir der versteckte Schatz unter der Erde,
während du nicht einmal

eine Nadel auf deiner letzten Reise mitnehmen kannst.
(letzte Reise → Tod)

In der englischen Übersetzung aus dem tamilischen von Prof. Dr. M. D. Jayabalan wird für die Übersetzung der ersten Stro­phe des tamilischen nicht das Wort „götliche Leelai*“ verwendet, sondern er übersetzt es direkt mit dem Wort „Disput“, dass sich zwischen Vishnu (≡ Shiva ≡ …), einer meiner Formen, und Brahma, der aus mir entstanden ist, stattgefunden hat. In dem Disput zwischen Brahma und Vishnu geht es darum, wer der mächtigere ist, wobei ich im Form als Vishnu den Brahma nur auf die Probe stelle.

In diesem Poem geht es eigentlich um die Leelai, die zwischen mir und Nakkirar stattgefunden haben soll – denkt daran, ich bin Vishnu, und ich bin Shiva. Pattinathar bringt hier zum Ausdruck, dass er einer seiner früheren Wiedergeburten von dutzenden wiederentdeckt hat, also die des Nakkirars (≡ Pattinathar ≡ Kusha ≡ …).

* Das tamilische Wort „Leelai / Thiruvilaiyaadal“ bedeutet „göttliches Spiel“.

Weiterführende Beiträge und Quellen: