Die Bedeutung von Dharma in der Gita

[Nachtrag: 14. April 2018]

Man kann das Wort Dharma mit dem Wort „Gesetz / Regel“ übersetzen, wobei dies nur eine grobe Übersetzung ist. In der Gita wird oft von Dharma gesprochen. Wie ist es zu verstehen, dass jeder sein Dharma einhalten soll und muss?

In den früheren Zeiten wurden die Berufe von einer Generation zur nächsten übergeben, so wie es in allen Ländern dieser Welt bis vor kurzem dies meistens der Fall war. In den westlichen Ländern sieht man dies auch an den Nachnamen wie z. B. an dem Nachnamen „Bauer“ im deutschen Sprachraum. Daran erkennt man den ursprünglichen Berufszweig dieser Familie.

Die Bindung der Dharma an Geburt im Kontext des Kastenwesens (Varnam = வர்ணம்) ist keine Notwendigkeit z. B. Vishvamitra war von Geburt an ein Chatriya (König), der später Brahmane2 wurde. Dieser Disput wird nicht nur in der heutigen Zeit geführt, sondern wurde von vielen damals auch falsch verstanden und falsch ausgelegt.

Aber wie soll man es dann verstehen? Der Dharma ist an die Qualitäten eines Menschen gebunden. Jeder Mensch ist für was Bestimmtes prädestiniert.

Ein bildlicher Vergleich (Gleichnis)

Zwei Metallstücke sollen miteinander verbunden werden. Dazu können wir Schrauben benutzen. Welche Eigenschaften (Qualitäten) sollten die Schrauben haben? Können wir die Schraube aus Holz formen und benutzen, wenn die Metallstücke hohen Kräften ausgesetzt werden sollen?

Genau wie jeder Stoff, Materie oder das chemisches Element seine eigenen Eigenschaften hat, so hat der Mensch auch seine eigenen Eigenschaften (Qualitäten) und diese müssen richtig eingesetzt werden, damit eine Gesellschaft funktioniert.

Ich benutze bewusst das Wort Qualität, da sie positiv belegt ist. Es soll auch nicht falsch verstanden werden, dass ein Beruf besser ist als der andere – gesellschaftliche Anerkennung bzw. Stellung eines Berufes z. B. Ingenieur vs. Bauer.

Aber keiner soll sich zu Schade füllen, eine in der Gesellschaft als minderwertig betrachtete Tätigkeit auszuüben. In meine Inkarnation als Krishna war ich nicht nur der Wagenlenker und Hirte, wobei diese beide Tätigkeiten auch weitere Deutungen haben.

Wagenlenker – es gibt nur einen Lenker im gesamten Universum und darüber hinaus. Der Hirte ist auch nur ein Lenker und Aufpasser in einen der möglichen Interpretationen.

Oder meine weiteren Formen und Namen: Nadaraja der Tänzer (Shiva), Shiva als Holzfäller, Shiva als Bettler, Narasimha (halb Mensch, halb Tier → Löwe), Matsya (Fisch), Kurma (Schildkröte), Varaha (Eber) etc.

Nicht einmal die Stellungen der Lebewesen / Lebensformen untereinander, wie es von den meisten Menschen verstanden wird, ist richtig. Der Mensch hält sich für die Krone der Schöpfung (Arroganz) – daher kommen die meisten Probleme. Der Mensch hat nur besondere Fähig- und Fertigkeiten, die ihm von anderen Lebensformen unterscheidet. Dies heißt nicht, dass er für mich mehr Wert hat, als eine andere Lebensform.

Wichtige Botschaft

Zu denken, dass ihr dies so weitermachen könntet, solange es Esel und Eselstreiber1 gibt, dann irrt ihr euch gewaltig. Wobei der Vergleich mit dem Tier, eine Beleidigung für das Tier ist. Denkt ihr etwa, dass der von mir an euch verliehener Reichtum wirklich euch gehört, oder dass ihr dies alles selber verdient habt und aus diesem Grund dies alles euer Eigentum ist – inklusive der Esel?

Ihr wisst ganz genau, dass zu Beginn der Reinigung die tatsächliche Weltbevölkerung bei 18.4 Milliarden lag, und die ursprünglich offiziell tätigen Eselstreiber kleiner 1% der Weltbevölkerung (ca. 180 Millionen) waren. Momentan konvergiert die Weltbevölkerung auf die 3.8 Milliarden von ursprünglich 18.4 Milliarden zu.

Fußnote

1 Die künstliche Intelligenz ist auch nur ein Eselstreiber. Hier ist der Mensch und die Maschine gemeint, wobei die Prozentzahl sich auf die Menschen bezieht.

2 Verwechselt bitte nicht die Wörter Brahmane, Brahma und Brahman. Diese drei bezeichnen Verschiedenes, trotzdem haben sie die gleiche Wurzelbedeutung.

Weiterführende Quellen