Zitate: Denkt nach!

26. Oktober 2018

Aus dem Vortrag von Suki Sivam „Thiruvasagam“

Zeitstempel: 28:00 min (Es gibt verschiedene Versionen von diesem Vortrag, deshalb kann sich der Zeitstempel von dem Vortrag meiner Version unterscheiden)

Diese Anekdote habe ich in den devotionalen Vorträgen von Suki Sivam Aiya gehört. Da dies optimal die Verhaltensweise noch einiger wenigen mächtigen Kapitalgeber bzw. Kapitalisten beschreibt, werde ich diese Anekdote hier niederschreiben, mit der Absicht solche Fehler in der Zukunft vermeiden zu können. In diesem Vortrag geht es um Manikkavacakar ein Shiva Anbeter und der Verfasser von Thiruvasagam, der durch seine intellektuelle Begabung vom damaligen König zum Minister ernannt wurde.

Apropos, Thiruvasagam wurde erstmals von George Uglow Pope einen Missionar, welcher nach Indien versandt wurde, aus dem tamilischen ins Englische übersetzt. Er übersetzte auch viele andere bedeutende tamilische Werke.

Herr Suki Sivam Aiya fängt die Anekdote folgendermaßen an. Vor geraumer Zeit war es üblich, dass die Minister der Könige nur durch ihre Qualifikation ausgesucht wurden und nicht, weil ihr Vorfahre diesen Posten vorher schon mal besetzt hatte. Die Traditionslinie der Könige sieht es aber nur vor, dass nur direkte Nachfahren, also Kinder oder Enkelkinder des Königs den Königsthron besteigen können. Hier spielt die Qualifikation eine untergeordnete Rolle. Da in der Vererbungstradition auch nicht qualifizierte Kinder den Thron besteigen können, war der Posten eines Ministers sehr wichtig. Wenn beide Ebenen, die des Königs und die des Ministers unqualifiziert sind, dann leiden die Untertanen, also das Fußvolk. Dies gilt nicht nur für damalige Zeiten, sondern übertragen auf die heutige Zeit, sind es die Kapitalgeber bzw. Kapitalisten der Eselstreiber und der Esel. In unserer heutigen Zeit gibt es auch Staaten wo es sogar als Musterstaat der Demokratie angesehen wird, aber trotzdem durch Unqualifizierte regiert wird. In der freien Wirtschaft und anderen Feldern sieht es auch nicht viel besser aus. Diese Vorgehensweise wird als Vetternwirtschaft bzw. Nepotismus genannt.

Jetzt zur eigentlichen Anekdote, welches aus den Sammlungen der  Vaishnava Literaturen stammt:

Ein König, der nicht einem König würdig ist, wegen seines Intellekts, bekommt einen Fall über das er richten muss. Der Fall wird von der Ehefrau des Diebes an den König vorgetragen. Sie beschuldigt den Eigentümer eines Hauses, an dem der Dieb den Verbrechen vergehen wollte und durch tragischen Unfall ums Leben kam. Die Wände des Hauses waren feucht und dadurch instabil, so dass es durch das Klettern in sich zusammenbrach und den Dieb darunter begrub.

(Achtung: In der deutschen Gerichtsbarkeit gibt es in unserer heutigen Zeit auch juristische Möglichkeiten, wo ein Dieb Schadenersatz von den wirklichen Geschädigten fordern kann. Ich glaube auch, dass das StVO auch solche Paragraphen enthält, die ich hier nicht im Einzelnen erklären werde.)

Nach einer kurzen Beredung mit dem Minister befiehlt der König den Eigentümer des Hauses sich beim Gericht zu melden und so kommt auch der Eigentümer zum Gericht. Da der Eigentümer die Qualitäten der Gerichtsbarkeit des Königs und des Ministers kennt, weiß er, dass er nur davonkommt, wenn ein anderer für ihn seinen Kopf dafür hinhält. So beschuldigt er den Bauunternehmer und der Bauunternehmer wird auch eingeladen. So wurden die Beschuldigungen immer an andere weitergegeben, bis es an den Töpfer kam. Der Maßstab gebende Topf mit dem das Wasser für das Mischen der Ziegelsteine benutzt wird, wich von den normalen Standardmaßen ab. Der Töpfer wiederum begründete dies, dass er durch eine schöne Frau, die immer die Straße auf- und abging abgelenkt war und deshalb nicht auf die Qualitätsanforderungen seines Maßtopfes geachtet hatte. So wurde auch die schöne Frau zum Gericht eingeladen. Sie begründete ihr auf- und abgehen damit, dass sie ihre Kleider beim Textilreiniger abgegeben hatte, die sie unbedingt für einen Tanzauftritt benötigt, aber der Textilreiniger sie immer fortschickte, weil er ihre Kleider noch nicht gewaschen hatte und so kam auch der Textilreiniger zum Gericht. Dieser wiederum beschuldigt einen sehr weisen Asketen, der durch sein Fasten des Schweigens (Englisch: vow of silence) mit niemanden reden kann. Dieser Asket meditierte auf dem Stein, welches der Textilreiniger zum Reinigen der Kleider benutzt und so wurde der Asket auch zum Gericht eingeladen. Als der Asket zum Gericht kam, sagte der König, dass er den Schuld an dem Tod des Diebes trägt und ob er dies zustimme. Da der Asket leider durch sein Fasten nicht reden konnte, interpretierten dies der König und der Minister als Einverständnis des Vergehens und so wurde das Urteil verkündet. Er solle am nächsten Morgen durch Erhängen hingerichtet werden.

Ein Zuschauer des Gerichts im Königshaus der über die Weisheit des Asketen Bescheid wusste und dies nicht weiter erdulden lassen wollte stand auf bat den König sprechen zu dürfen. Der König erlaubte ihn zu sprechen und so fragte der Zuschauer und Bewohner des durch den König regierten Landes, wann der Beschuldigte erhängt werden soll. Der König antwortet daraufhin: „Morgen um 10:10 Uhr wird er erhängt.“ Daraufhin der Zuschauer: „Bitte erhängen sie mich um diese Uhrzeit.“ Der König fragte verwundert: „Wieso soll ich dich erhängen? Ich bin ein sehr gerechter König, ich kann keine Unschuldigen bestrafen.“ Daraufhin der Zuschauer: „Mir hat ein Astrologe gesagt, wenn man morgen um diese Uhrzeit (10:10 Uhr) erhängt wird, dann wird man König eines der paradiesischen Deva-Loghas (eines der Planeten der Devas ist der Mars).“ Daraufhin der König zum Strafvollzieher: „Lass die Strafe für den Asketen fallen. Erhängt mich um diese Uhrzeit. Ich will jetzt der König eines der Deva-Loghas werden.“ Daraufhin der Zuschauer: „Bitte erhängen sie mich wenigstens um 10:15 Uhr, dann kann ich wenigstens der Minister eines der Deva-Loghas werden.“ Daraufhin der König: „Nein, das geht überhaupt nicht. Du bist es nicht würdig mein Minister zu sein.“ Und so befahl der König seinen Strafvollzieher den Minister um 10:15 Uhr zu erhängen, nachdem man ihn um 10:10 Uhr hingerichtet hat. Und so wurde am nächsten Tag durch das Erhängen der beiden Unqualifizierten ein ganzes Volk von weiteren Schandtaten befreit.

Was will diese Anekdote eigentlich sagen? Wenn unqualifizierte Personen an wichtigen Schaltzentren sitzen, dann ist das ganze System früher oder später für die Verdammnis bestimmt. Mich wundert es nur, obwohl so viele gute Literatur in verschiedenen Sprachen und Kulturen für die Menschheit existieren, die meisten, die bereits gegangen worden sind, davon nicht profitieren konnten.

25. Juni 2017

Aus dem Film Thanga Pathakkam

Dies ist eine Szene aus einem tamilischen Film „Thanga Pathakkam (Time Code 02:11:50)“. Ein Schwiegervater erzählt seinen Schwiegersohn folgende Geschichte (Gleichnis), um Ihn zur Vernunft zu bringen:

Ein Schaf ist ins Wasser gefallen. Da springt einer, der dies mitbekommt ins Wasser, um das Tier zu retten. Nach einer Weile schreit sein Freund vom Ufer: Lass das Tier los, bevor du selber untergehst. Da sagt der andere: Ich habe es schon längst losgelassen, aber es lässt mich nicht los – denn es ist kein Schaaf, sondern ein Grizzlybär.

Mit schlechten Dingen oder mit dem Bösen ist es genauso im Leben, sagt der Schwiegervater. Wir fassen es als erstes an und später lässt uns dies nicht mehr los.

Aus dem Film Vedham Pudhithu

Vorgeschichte:
Ein Mann der im Dorf ein hohes Ansehen hat, verliert sein einziges Kind und adoptiert einen Brahmanen* Kind, der wiederum sein einzig verbliebenes Elternteil bei diesem Vorfall verloren hatte. Der Adoptivvater erzählt eine Anekdote während er das Kind auf seine Schultern über den flachen Fluss trägt. Der Anlass für diese Anekdote ist, dass das Kind die Lehren des Brahmanen studieren möchte wie sein biologischer Vater, aber die Gesellschaft der dort lebenden Brahmanen verwehren dies leider, da sie in dem Jungen die Verkörperung des Unheils sehen. Die Mutter des Kindes ist nämlich kurz nach der Geburt verstorben. Die ältere Schwester, die ihn großgezogen hatte, verwindet kurz vor dem Tode des Vaters und wird deshalb auch für Tod geglaubt.

Folgende Anekdote (Time Code: 01:47:00):
Ein Brahmane will ein Fluss überqueren und steigt deshalb in ein Fährboot, das von einem ungebildeten Fährmann geführt wird. [In ländlicheren Gebieten ist die Infrastruktur schlecht und es gibt nicht überall eine Brücke. Aus diesem Grund wird für die Überquerung meistens eine kleine Fähre bedient]. Während der Fahrt fragt der Brahmane den Fährmann, ob er das Ramayana kennt. Der Fährmann antwortet: „Nein, mein Herr. Ich kenne dies nicht.“ Daraufhin der Brahmane: „Du hast zehn Jahre deines Lebens verloren“. Nach einer Weile fragt der Brahmane erneut: „Kennst du wenigstens die Mahabharata?“ Der Fährmann antwortet: „Nein, mein Herr. Ich kenne dies auch nicht.“ Daraufhin der Brahmane: „Du hast zwanzig Jahre deines Lebens verloren.“ Noch eine Weile ist verstrichen, der Brahmane fragt erneut: „Wenigstens die Essenz der Gita kennst du?“ Daraufhin der Fährmann: „Nein, mein Herr. Ich kenne dies genauso nicht.“ Daraufhin der Brahmane: „Du hast dreißig Jahre deines Lebens verloren.“

Das Boot befindet sich jetzt im Mitten des Flusses und fängt durch die starke Strömung heftig zu schaukeln und bekommt ein Riss. Der Fährmann fragt jetzt den Brahmanen: „Kannst du schwimmen mein Herr?“ Daraufhin der Brahmane: „Nein, ich kann nicht schwimmen.“ Der Fährmann antwortet daraufhin: „Du hast jetzt dein ganzes Leben verloren mein Herr.“

Der Adoptivvater erzählt die Anekdote zu Ende und erklärt den Jungen, dass jeder erstmals für sein Leben notwendige Wissen aneignen muss.

* Ein Brahmane ist eine Person, der oder die sich mit den Lehrern des Brahmam (≈ Seele)  [பிரம்மம்] auseinandersetzt. Brahmam kann man übersetzen mit Seele, aber das Wort „Brahmam“ in der tamilischen Sprache sowie im Sanskrit ist viel mächtiger – hat mehrere Bedeutungen. Die ursprüngliche Definition bezieht sich nicht auf das Kastensystem. Das Kastensystem ist was die Gesellschaft erschaffen hat! In der westlichen und in anderen Kulturen gibt es ähnliche gesellschaftliche Bildungen. Personen besonderer Berufe, die sich für Elitär halten.

Albert Schweitzer (1875 – 1965), Arzt, Philosoph und Theologe

  1. Wer glaubt, ein Christ* zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
    * bezieht sich nicht nur auf die Christen. Man kann das Wort „Christ“ mit jeder Religionsangehörigkeit substituieren
  2. Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.

22. April 2017

  • Die Mathematik ist das Alphabet, mit dem Gott das Universum geschrieben hat.
    Galileo Galilei (1564-1652), Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom
  • Je tiefer man vordringt, desto mehr erkennt man, dass Materie nur Energie ist, über deren Herkunft man nichts sagen kann.
    Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
  • Ich betrachte das Bewusstsein als grundlegend. Ich sehe die Materie als Ableitung vom Bewusstsein. Wir können nicht hinter das Bewusstsein kommen. Alles, worüber wir reden, alles, was wir als existieren betrachten, postuliert das Bewusstsein.
    Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
    → Wer dies versteht, ist näher zu begreifen, was Atman ist.
  • Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige über allen Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes.
    Charles Darwin (1809-1882), englischer Naturforscher, Begründer der Evolutionstheorie
    → An dieser Stelle würde ich gerne das Zitat von Albert Einstein heranziehen:
    Gott würfelt nicht! (→ Gauß-Glocke 😉 [Update: 31. Mai 2018, 08:21 Uhr])

16. April 2017

  • Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
    Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker

  • Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.
    Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
  • Ohne allen Zweifel konnte diese Welt, so wie wir sie erfahren, mit all ihrer Vielfalt an Formen und Bewegungen, nur und aus nichts anderem entstehen als aus dem absoluten und freien Willen Gottes, der über alles herrscht und regiert.
    Sir Isaac Newton (1643-1727), englischer Physiker, Mathematiker und Astronom
Wer die Aufräumungsarbeiten in der letzten Phase des Kali-Yuga für wissenschaftliche Zauberei hält, dem kann nie geholfen werden!